„Das Spieljahr 2020/21 ist von den Auswirkungen der Corona-Pandemie geprägt. Um dennoch einen geordneten und fairen Meisterschaftsbetrieb sicherzustellen, hat der Niederösterreichische Fußball-Verband nun eine Grundlage für das Frühjahr 2021 geschaffen.“

Spieler, Trainer, Funktionäre und Fußballfans – alle wollen klare Regeln. Wann ist ein Elfmeter zu pfeifen? Wann gilt es eine rote Karte zu zeigen? Wie ist die Nachspielzeit zu bemessen? Natürlich wollen auch alle wissen, nach welchen Grundregeln eine Meisterschaft abläuft und wann die Spiele stattfinden. In einem normalen Spieljahr ist das Regulativ dafür von Anfang an klar und eindeutig – die Saison 2020/21 ist jedoch definitiv kein normales Spieljahr. Diesmal gilt es, sich neuen Situationen anzupassen und das Bestmögliche daraus zu machen.

Die Ausgangslage

Aufgrund der rechtlichen Beschränkungen musste die Herbstsaison in den Amateurligen österreichweit vorzeitig unterbrochen und auf das Frühjahr verschoben werden. Zudem ist weiterhin unklar, wann ein normaler Trainingsbetrieb wieder aufgenommen werden darf.  Keine einfache Ausgangslage – weder für Spieler, Trainer, Funktionäre, Fußballfans – noch den Niederösterreichischen Fußball-Verband. „Das Ziel unseres Verbandes ist und bleibt, das Fußballspielen zu ermöglichen, nicht es zu verhindern“, möchte NÖFV-Präsident Johann Gartner das Leder so bald als möglich wieder rollen sehen.

Um das zu gewährleisten, befassten sich der NÖFV-Vorstand und das NÖFV-Sportreferat in einer Sitzung am 11. Dezember intensiv mit der Frage: Wie geht es mit der Meisterschaft im Frühjahr 2021 weiter? Dabei wurden viele Szenarien sowie entsprechend ausgearbeitete Ideen durchgedacht und diskutiert. Der daraus entstandene Vorstandsbeschluss gibt möglichst klare und faire Vorgaben für die Abwicklung der noch ausstehenden Spiele.

Die wichtigsten Eckpunkte des Vorstandsbeschlusses:

  • Das große Ziel: Möglichst alle Spiele der Saison 2020/21 sollen ausgetragen werden.
  • Rascher Start: Fünf Wochen nachdem von der Bundesregierung das Mannschaftstraining mit Körperkontakt wieder erlaubt ist, wird mit den Nachtragsspielen die Meisterschaft wieder aufgenommen.

Die Ansetzung der Spieltermine erfolgt zum Zeitpunkt der Freigabe des Körperkontakttrainings durch die Regierung. Verschiebt sich der Termin des Trainingsstarts nach hinten, müssen auch die Spielterminansetzungen verschoben werden. Das bedeutet, dass von allen Beteiligten eine hohe Flexibilität bezüglich Spielterminplanung an den Tag gelegt werden muss.

  • Spiele der Hinrunde haben Priorität: Zunächst werden alle offenen Spiele aus der Herbstmeisterschaft angesetzt, erst danach folgen die Spiele der Rückrunde.
  • Klare sportliche Regeln für Auf- und Abstieg: Um Auf- und Absteiger ermitteln zu können, muss zumindest die Hinrunde in allen Klassen ausgetragen werden.
    Kann das gesamte Meisterschaftsjahr in einer Gruppe nicht regulär beendet werden, wird die Reihung und damit die Auf- und Absteiger mittels Quotient (Punkte dividiert durch Anzahl der Spiele) ermittelt.
  • Thema „Spiele ohne Zuschauer“: Die Durchführung der Herbstnachtragsspiele ist verpflichtend. Worst case bedeutet dies, dass Nachtragsspiele auch ohne Zuseher durchgeführt werden. Der NÖFV führt bereits seit einiger Zeit intensive Gespräche mit dem Land Niederösterreich, um die finanzielle Thematik dieser Regelung für die Vereine abzufedern.

Die beschlossenen Vorgaben bilden eine konkrete Grundlage, um das schwierige Spieljahr bestmöglich über die Bühne zu bringen. Im NÖFV-Vorstand ist man sich jedoch bewusst, dass aufgrund der aktuellen Situation keine absolute Planungssicherheit gegeben ist. Das betont auch Präsident Gartner in seinem Statement: „Mit diesen Beschlüssen haben wir die Voraussetzungen geschaffen, um einen möglichst baldigen Start zu ermöglichen – immer unter der Voraussetzung, dass es die rechtlichen Vorgaben und die Witterung zulassen. Die Saison 2020/21 wird jedoch weiterhin von allen Beteiligten volle Flexibilität erfordern. Als Verband wollen wir es allen Vereinen und Spielern ermöglichen, in ganz Niederösterreich Fußball zu spielen – und das nach klaren und fairen Regeln.